Es war glaub im letzten Oktober, als wir fanden, es sei wieder einmal an der Zeit, zusammen zu essen, er und seine Frau und mein Schatz und ich, aber irgendwie fanden wir spontan keinen Abend, an dem es allen gepasst hätte.
„Kein Problem“, glaubten wir; „dann halt im November“.
Aber oha: Der
1., der
2., der
3., der
4., der
5., der
6., der
7., der
8., der
9., der
10., der
11., der
12., der
13., der
14., der
15., der
16., der
17., der
18., der
19., der
20., der
21., der
22., der
23., der
24., der
25., der
26., der
27., der
28. und der
29. November
vergingen, ohne dass aus unserem gemütlichen Zämehöckle etwas geworden wäre.
Nonens volens, wie der Grieche sagt, mussten wir uns eingestehen, dass wir unsere Agenden längst zu vollgeschrieben hatten, um darin noch ein freies Plätzli zu finden für etwas, was uns wirklich – und nun schon seit Monaten – am Herzen lag.
Ständig war bei irgendwem irgendetwas. Wir hatten, um es mit den Worten eines bekannten Berner Liedermachers auszudrücken, „gar ke Zyt für gar nüt z mache“:
Und wenn einmal nichts war, machte man es sich lieber daheim auf dem Sofa gemütlich, als auch diese paar Stunden noch mit einer Einladung oder einem Besuch zuzupflastern.
Am 30. November fiel ich die Treppe hinunter. Von diesem Moment an hätte ich jeden Tag 24 Stunden Zyt gehabt, um in heissem Käse zu rühren. Aber mit nur einem einsatztauglichen Arm war daran nicht zu denken.
Abgesehen davon: Im Gegensatz zu mir sassen und lagen die Mitesser nicht tatenlos zu Hause herum, sondern hatten dieses vor und jenes und überhaupt, und so zogen auch Weihnachten und Silvester und die drei Könige an uns vorbei, ohne, dass wir auch nur hätten daran denken können, „Juhui! Znacht mit H’s“ in unsere elektronischen Filofaxe einzutragen.
„Dann eben im Januar“, sagten wir uns. 31 Tage später ersetzten wir „Januar“ in stillschweigender Übereinkunft durch „Februar“, wobei die erste Hälfte desselben aus verschiedenen Gründen schon einmal nicht in Frage kam.
Gestern nahm ich einen weiteren Anlauf. Per SMS erkundigte ich mich bei H., wie es bei ihn und seiner Frau fonduemässig aussehe.
Die Antwort kam umgehend: „Diese Woche ausgebucht.“
Trotzem sind er und ich guter Hoffnung, dass aus unserem Essen innert nützlicher Frist (lies: in diesem Jahr, oder dann halt im nächsten) doch noch etwas werden könnte:
Wir haben uns darauf geeinigt, dass es wohl zielführender sei, wenn sich ab sofort unsere Frauen um die Terminplanung kümmern.