Während der junge Mann so in seinem Auto dahinfuhr, bemerkte er auf einmal, dass ihm., bzw. dem Wagen, der Sprit ausging. Kurzerhand steuerte er die nächste Tankstelle an, um nachzufüllen.
Tage später – er hatte seinen Boxenstopp längst vergessen – entnahm er seinem Briefkasten ein grosses Couvert und diesem eine Rechnung plus ein grobkörniges Bild.
Zu seinem nicht geringen Erstaunen erblickte er auf der Schwarzweiss- Fotografie sein Auto. Eine Verwechlung war ausgeschlossen: Auf der Kühlerhaube prangt riesengross das Logo von Radio Argovia seines Arbeitgebers, dessen Name hier nichts zur Sache tut. Auch das Nummernschild ist gestochen scharf erkennbar.
Da er als langjähriger Nichtraucher keine Möglichkeit sah, sich in aller Öffentlichkeit Asche aufs Haupt zu streuen, publizierte er das Papier, das sein Vergehen dokumentierte, auf Facebook – und stellte innert kürzester Zeit fest, dass auch in der virtuellen Welt nicht für den Spott zu sorgen braucht, wer den Schaden hat.
„Nimm de wenigschtens es Outo vo dr Konkurränz!“, riet ihm ein Leser. Eine Leserin konnte sich nicht vorstellen, dass die Zechprellerei mit Vorsatz erfolgt sein könnte: „Du besch z guet erzoge worde zom so öpis zmache.“ (Jawoll; das wurde er. Anmerkung des Blogwarts). Ein anderer Kollege schrieb, offensichtlich aus Erfahrung: „Da passiert no vell das d Chunde vergässe z zahle.“
Und fügte an, das sei kein Problem, „solang ned dini Frau bem tanke vergessisch“.
Mit dem Bussetun coram publico liess es der Held dieser Geschichte jedoch nicht bewenden. Heute Morgen begab er sich abermals zur Tankstelle, um sich für das Versehen zu entschuldigen. Gleichzeitig bezahlte er, was er vor ein paar Tagen ohne zu bezahlen bezogen hatte.
82 Franken 50 kostete das Benzin; darüberhinaus verrechneten meinem Brüetsch ihm die Tankstellenleute einen Fünfliber für die Fotografie.