Zwei Jahre später kanns meine Frau ja verraten (und zwar wenn schon, denn schon, vor allen Leuten; in einer der grössten Zeitungen der Schweiz): An ihrem Polterabend trat überraschend ein Mann auf, der sich nach und nach seiner Kleidung entledigte.
Der Grossteil des Publikums war ob der Darbietung nur mässig beeindruckt, was niemanden erstaunt, der die Partner der anwesenden Damen im Allgemeinen und den designierten Ehegatten der Hauptperson jenes Abends im Besonderen kennt.
Falls es jemanden interessieren sollte, wo und wie ich meinen Junggesellenabschied gefeiert habe: In London, mit drei Herren. Die einzigen andersgeschlechtlichen Menschen, die wir aus der Nähe – und erst noch angezogen – sahen, waren ein paar Flight Attendants und Serviertöchter plus möglicherweise eine Aushilfsverkäuferin in einem Plattenladen. Vielleicht war Letztere(r) auch nur ein Mann mit einem Rossschwänzli hinten und einem BH vornedrunter; das weiss man bei diesen Engländern ja nie so genau.
Aber ich wollte es auch nicht genau wissen. Ich wollte nur wieder nach Hause, zu meiner Frau in spe.
(Mehr zum Thema „Polterabende“ hat mein Kollege Michael Bucher für die BZ in dieser Geschichte zusammengetragen.)