Merci, Montreux

Heiligs Verdiene – hat das wieder gfägt!

Danke, Montreux, danke, Alice Cooper, danke, Deep Purple, danke, Pe, danke, liebe Hamburgerbratende, Tartarknetende und Getränkeständehütende, danke, werte Ordnungskräfte und Hotelliers, danke, ihr Beschallungs- und Beleuchtungsexperten, danke, ihr Sponsoren, danke, Petrus, danke überhaupt allen, die dieses wunderschöne Festival du Jazz, Blues, Rock, Reggae, Soul, Funk, Pop undsoweiterundsofort seit weit über einem halben Jahrhundert mit ebensoviel Gespür für Traditionen wie Mut zu Neuem am Leben erhalten.

Selbst ist der Kunde

Für die Steuererklärung benötigte die Treuhänderin noch ein (1) Dokument von meiner Bank. Also bat sie die für mich zuständige Mitarbeiterin des Geldinstitutes freundlich, das Papier abezlade und ihr zu mailen.

Das, denkt man, kann keine übermenschliche Anstrengung sein. Das gehört, vermutet man, zum Kundenservice eines Unternehmens, das sich gerne volksnah gibt. Dieser *räusper* Aufwand ist, denkt man, in den Gebühren inbegriffen, die man immer bezahlt, ohne genau zu wissen, wofür.

Aber oha:

Musikalische Musiker

Liebes Grenchner Tagblatt

Nur schon aus Respekt vor den Künstlern und dem Publikum: schick an das nächste Rockfestival bitte jemanden zum Berichterstatten, der weiss, wer auf der Bühne wofür zuständig ist, nicht das dringende Bedürfnis hat, soviele Plattitüden wie möglich aufeinanderzustapeln, die aktuelle Setlist einigermassen kennt und der spätestens, wenn er „Dabei überzeugt mich die Band vor allem musikalisch“ getippt hat, merkt, dass man diese Rezension amänd noch eine Spur geistreicher abfassen könnte.

Modernes Märchen in echt


Sie schufen mit „Blondie“ eine der grössten Bands der 80er-Jahre: Chris Stein kümmerte sich ums Musikalische, Debbie Harry war das singende Aushängeschild. Mit dem Rock’n’Roll kamen der Sex und die Drugs; als Paar und später getrennt koksteten die beiden das Leben bis zum Gehtgleichnichtmehr aus.

Nun hat Stein seine Memoiren geschrieben. In dem durch und durch faszinierendem Buch (ich habs heute in einem Schnuuz gelesen) geht es aber nicht nur um ihn, sondern mindestens ebensosehr um seine Partnerin.

„Under a Rock“ ist deshalb nur in zweiter Linie eine Autobiografie. In erster ist das mit viel Nonchalance und Humor verfasste Werk ein modernes Märchen, das samt Happy End wahr werden konnte, weil sich Stein und Harry in all den Turbulenzen, die sie alleine und miteinander durchflogen, auf eines verlassen durften: die Liebe zueinander.