Man geht mit so Sachen ja nicht gerne hausieren, aber ehrlich gesagt, wars mit unseren Film-Engagements nicht mehr übertrieben weit her, seit Brad Pitt und Angelina Jolie uns die Hauptrollen in „Mr and Mrs Smith“ in letzter Sekunde vor der Nase weggeschnappt hatten (vielleicht erinnert sich ja noch jemand…
…und wenn nicht, dann halt nicht),
und deshalb waren wir nicht unglücklich darüber, als wir vor ein paar Wochen beinahe zufällig über eine Art Inserat (siehe Bild ganz oben) stolperten, mit dem eine gewisse Anja Häni Akteure und Actricen für ein Video suchte, das ihr Mann Christian behufs Promotion der nigelnagelneuen Halunke-CD zu drehen gedachte.
Kurzentschlossen sagten wir nach einigen durchdiskutierten Tagen und Nächten zu, und ehe wirs uns versahen, standen wir auch schon mitten in der Burgdorfer Oberstadt (ich) und am Fuss des Schlosses (mein Schatz) vor der Kamera, mit A4-Blättern in der Hand, auf denen Fragmente des Songs „Nidohnidi“ (für die Abonnentinnen und Abonnenten im australischen Sprachraum: „Notwithoutyou“) notiert waren.
Die Dreharbeiten verliefen, wie Dreharbeiten, bei denens chli pressiert, weil am selben Tag noch 50 andere Leute an 50 anderen Orten in der ganzen Deutschschweiz auf, äh, Zelluloid gebannt werden müssen, halt immer verlaufen: Ziemlich zähflüssig.
Ein ums andere Mal mussten wir unsere Szenen wiederholen, weil entweder entfesselte Fans im dümmstem Moment dazwischenkreischten oder ein Polizist zu wissen begehrte, was wir da treiben oder weil der Blitz nicht abging oder weil jemand niesen musste oder weil ein Beizer mit dem Küchenmesser in der Hand um ein Autogramm bat (vom Ehepaar Häni, nicht von uns, aber das war uns ganz recht; wir mussten uns schliesslich auf unsere Einsätze konzentrieren) oder weil bei einem der beiden Darstellenden auf einmal der Hosenschlitz offen war oder weil Kuno Lauener die Papiere mit dem Text klauen wollte und so weiter, und so fortissimo.
Nach einer halben Stunde – eine Wanderung zum Drehort unter der Burg inbegriffen – waren die Aufnahmen aber endlich im Kasten, und in der Woche darauf konnten Anja und Christian Häni das Video ins Internet stellen. Nun rast es hoffentlich von iPhone zu Laptop rund um den Planeten und trägt dazu bei, dass „Grammophon“ Pink Floyds „The dark side of the moon“ endlich, endlich vom Spitzenplatz der am längsten in der Hitparade präsenten Platten kegelt.
Unser (nein: „Unser“) Film geht so
und ist, wenn man das als Co-Hauptdarsteller überhaupt sagen darf, eine schampar gefreute Sache geworden.
Übrigens: Die CD kann hier im Schnelldurchlauf probegehört werden.