Seltsam: Da verfolgt man online stundenlang die Entwicklung in Sachen „Tsunami“ und denkt sich, abgesehen von dem üblichen „Wahnsinn!“, das man immer denkt, wenn etwas zig Mal grösser ist als alles, was man sich vorstellen kann, nicht sehr viel dabei. Letztlich findet ja auch diese Katastrophe in beruhigend grosser Entfernung zum hochwassersicheren Büro und zum erdbebenresistenten Zuhause statt. Also: kein Grund zur persönlichen Beunruhigung.
Dann schaut man kurz auf Facebook vorbei. Dort schreibt
Yoli Bögli,
meine ehemalige Büro-Nachbarin in Menziken und heutige Hostel-Betreiberin im ecuadorianischen Atacames, mit der ich ab und zu einen hochphilosophischen transmaritimen Gedankenaustausch pflege:
„Tsunami Warnung an der ganzen pazifischen Kueste Lateinamerikas…. unser Praesident hat Evakuierung angeordnet fuer die gesamte Kueste und Galápagos… wir machen uns bereit.“
Und schon ist der Tsunami gar nicht mehr so weit weg.
Nachtrag Samstag, 7.40 Uhr: „Endlich wieder zuhause!“, schreibt Yoli. „12 Stunden Evakuierung auf einem Huegel, alles sehr provisorisch und voll drittweltlaendisch… und meine Mutter war mit von der Partie… das gibt dann interessantes zu erzaehlen…
wir sind alle froh, dass das Haus keinen einzigen Tropfen mehr hat als vorher und dass sich auch niemand bedient hat… Vielen Dank fuer die vielen „heb Sorg“ usw… es hat genuetzt… wir sind alle heil und der Schreck ist vorueber.“