So kanns gehen: Gestern Morgen sass ich in aller Herrgottsfrühe in langen Jeans und im Kapuzenpulli vor dem Flughafenhotel in Zürich und freute mich darauf, 3000 Kilometer südwestlich in Shorts und im Tiischi Zmittag zu essen.
24 Stunden später sitze ich in aller Herrgottsfrühe in langen Jeans und im Kapuzenpulli vor meinem Hotel in Playa del Inglés und hoffe, mit meinem Zähnegeklapper nicht alle Nachbarinnen und Nachbarn zu wecken.
Auf die Minute genau Punkt ein Jahr, nachdem ich mein Homeoffice zum ersten Mal nach Gran Canaria verlegt hatte, landete ich am Freitag in einer Art Privatjet der Edelweiss Air
erneut auf der Insel, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden – mit einem Unterschied: 2021 quartierte ich mich für drei Monate hier ein. Diesmal lohnt es sich fast nicht, auszupacken: am 1. April fliege ich schon wieder zurück.
Ich wohne und arbeite im selben Hotel wie damals. Das Zimmer ist chly kleiner geworden, hat keine Badewanne mehr und liegt in einem anderen Stockwerk, aber abgesehen davon und wenn man das mit dem Wetter ausklammert, ist alles tupfgenaugleich.
Coronamässig gibts nadisna kleine Änderungen: Die 7 Tages-Inzidenz liegt auf Gran Canaria bei 730. Das ist deutlich weniger als auch schon. Die spanische Regierung färbte die Alarmstufe deshalb von Rot auf Lila um.
Davon profitieren in erster Linie die Nachteulinnen und -euler (to whom it may concern: für Eulen gibts keine männliche und weibliche Form. Ich will mir aber keinesfalls vorwerfen lassen müssen, es nicht wenigstens versucht zu haben): Die Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr ist aufgehoben. An öffentlich zugänglichen Plätzen gilt weiterhin eine generelle Maskenpflicht, und zwar drinnen und draussen.
Auf den Mund- und Nasenschutz darf lediglich bei sportlicher Betätigung verzichtet werden oder in der freien Natur, wenn man einen Mindestabstand von anderthalb Metern einhält (an dieser Stelle: beste Grüsse an die Swingercommunity in den Dünen von Maspalomas, wobei: vielleicht läuft das, was ihr da treibt, ja unter Sport).
Im Freien – auch in den Aussenbereichen der Beizen – ist das Rauchen verboten, falls der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Komplett untersagt ist das Qualmen beim Gehen. Auf der Strasse darf kein Alkohol konsumiert werden. Nach 22 Uhr verkauft der Einzelhandel nichts Promillehaltiges mehr.
Ein Erkundungsbummel quer durch die Stadt an den Strand hinunter ergab: Es sind mehr Touristen hier, als ich gedacht hatte, aber immer noch sehr viele weniger, als sich die Einheimischen wünschen. Laut Miguel vom Empfang lief es in meinem Hotel zwischen Herbst und Weihnachten nach ziemlich rund, doch dann habe Omikron den Sprung auf die Insel geschafft, und zack.
Einige Shops, Clubs und Restaurants, die bei meiner letzten Temporäraus-, bzw. -einwanderung coronabedingt geschlossen waren, sind wieder aufgegangen, andere machten endgültig dicht. Was mit meinem Lieblingsinder passiert ist, weiss ich nicht. Bei meinem letzten Besuch sprach er davon, sein Lädeli zu einem Supermarkt auszubauen. Heute gehe ich nachschauen, was aus diesem Plan geworden ist.
Bis die Geschäfte öffnen, dauert es allerdings noch ein Weilchen. Ich verkrümele mich nochly ins Zimmer, an die Wärme, und geniesse die Aussicht aus meinem Büro:
Ich hoffe, du hast das „Gedränge“ beim Boarding gestern schadlos überstanden ????????.
Jaaa, Updates für die „Zurückgebliebenen“… so kommt wenigstens etwas „Canarianidad“ ins triste Schweizerland…????????.
Ja das tönt spannend. Das mit der Temperatur erleichtert Dir das angewöhnen, das ist nicht zu unterschätzen! ????????
Bitte nicht jammern!????! Du kannst immerhin etwa 15 Grad mehr geniessen als es gerade in Burgdorf ist! Stell Dir einfach vor, Du würdest in den gleichen Kleidern am heutigen Markt in der Oberstadt stehen!???????? Geniesse Deine Zeit!????