Der Plan war, für Chantal in „unserem“ Garten einfach so, ohne besonderen Anlass, ein Fest auszurichten, mit vielen Menschen, die meinen Schatz gerne haben.
Es sollte eine Überraschung werden. Im Idealfall käme Chantal gegen Abend nach Hause, und wenn sie aus dem Auto steigen würde, wäre das Wiesli neben dem Haus voller Leute, die essen und trinken und miteinander den Plausch haben, und meine Frau hätte keine Ahnung, wie diese Leute hierhergekommen sind und was sie hier machen und überhaupt.
Die Einladungen verschickte ich vor ungefähr zwei Monaten. Damit waren zwei Dutzend Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde wochenlang zum Schweigen verdonnert, auch wenn sie zum Teil fast jeden Tag mit Chantal zu tun haben. Mir selber fiel das auch nicht ganz leicht; besonders dann nicht, als Chantal mir ab Ende Juli immer mal wieder vorschlug, wir könnten im Garten doch wieder einmal eine Party für unsere Freunde steigen lassen.
Aber: Es klappte. Als Chantal am späten Samstagnachmittag heimkehrte – zuvor war sie von ihrem Frauenclübli raffiniert davon abgehalten worden, auch nur in die Nähe unseres Quartiers zu kommen – war die Feier für sie schon in vollem Gange.
Es wurde, wie erhofft, ein wunderschöner Abend.