(Bilder: von der Facebook-Seite von Verena Hofmann geklaut.)
„Musik“ aus Computern, eine Million Menschen, Abfall überall – und das alles auch noch in Zürich: nie würde ich mich (bald 50) an der Streetparade blicken lassen.
Andere sehen das entspannter: Verena Hofmann aus Beinwil am See zum Beispiel stürzte sich gestern freudig in das „sehr wilde, aber sehr friedliche“ Getümmel im Limmatbecken. Auf Facebook (siehe Bild oben) notierte sie nach ihrer Rückkehr, es sei „schön und heiss“ gewesen, und als mein Bruderherz diesen Beitrag mit den Worten kommentierte, das sei jetzt „scho eis vo mine Highlights vo dem Johr: Du a de Streetparade…. Du besch soooone cooli Nudle!“, antwortete sie: „Be scho s vierti Mou gsi. Das esch emmer em Grosschend ond mi Tag.“
„Grosschend“? – Richtig gelesen: Verena Hofmann ist 71, und im Gegensatz zu sehr vielen ihrer – pardon! – Altersgenossinen und -genossen, die sich jeden Morgen von Neuem überlegen müssen, womit sie die langen, langen Stunden bis zum Zubettgehen totschlagen könnten, nutzt sie ihre Zeit, um fremde Orte zu entdecken, andere Menschen kennenzulernen, die Natur zu bestaunen oder kurz: das Leben zu geniessen.
Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist,
besucht sie Konzerte von
oder Helene Fischer, kraxelt sie
herum oder besichtigt sie
und
sitzt sie in
oder drückt ihren motocrossenden und radquerfahrenden Enkeln
und
die Daumen.
Als die quirlige Urgrossmutter, rein spasseshalber, versteht sich, online kürzlich ihr „geistiges Alter“ errechnen liess, dürfte das Resultat niemanden überrascht haben, der oder die hin und wieder mitbekommt, was sie jahrein und -aus so alles treibt:
Als ich das sah, dachte ich: So möchte ich auch einmal jung werden.