Was für ein Lied! Was für eine Stimme! Was für eine Frau!
Neun Jahre war Agneta Fåltskog von der Bildfläche verschwunden. Nachdem sie auf „My colouring book“ einige ihrer Lieblingslieder von anderen Komponisten neu interpretiert hatte, tauchte sie ab. Sie habe von dem Rummel, der ein Vierteljahrhundert lang um sie gemacht worden war, die Nase voll und lebe mit ihrem Mann abgeschieden in einem Haus bei Stockholm, war zu lesen, aber für Millionen von Fans kaum zu glauben.
Jetzt meldet sie sich mit der Pop-Ballade „When you really loved someone“ zurück, als ob sie nur eine Woche Ferien gemacht hätte.
Und das Beste von allem: Am 10. Mai veröffentlicht die 62jährige(!) Schwedin ein komplettes neues Album. „A“ heisst es, wie der erste Buchstabe des Alphabets, oder wie „Abba“.
Für die jüngeren Leser: Abba war die Band, mit der Agneta Fåltskog in den 70er- und frühen 80er-Jahren zum Superstar wurde, und die der Menschheit am Ende „The winner takes it all“ und „The day before you came“ vermachten: Zwei der traurigsten Musikvideos, die je gedreht wurden. Die Hauptrolle in den beiden Abschiedsfilmen spielte erschütternd glaubwürdig…Agneta Fåltskog.
Die grosse Depression scheint vorbei zu sein. Auf „When you really loved someone“ klingt und wirkt eine der grössten Popsängerinnen ever so frisch und munter wie damals, in der Hochblütezeit von Abba.
Bin ich der einzige, der das Gefühl hat, die Welt sei auf einmal noch ein Birebitzeli schöner geworden?
Nachtrag 7. Mai: Das Magazin der „Zeit“ widmet Agneta Fåltskog ein tolles Porträt.